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Immer mehr Personen geraten in die Schuldenfalle und benötigen dringend Hilfe, um von den Schulden wieder loszukommen. Da sie es oftmals aus eigener Kraft nicht schaffen, suchen sie Rat bei einem Schuldenregulierer oder einer Finanzsanierung. Andere benötigen dringend einen Kredit, erhalten diesen jedoch nicht, da sie einen negativen Eintrag in der Schufa haben oder arbeitslos sind. Viele entschließen sich in einer finanziellen Notlage dazu, einen "Kredit ohne Schufa" oder einen "Sofortkredit" aufzunehmen.
In allen diesen Fällen können die Betroffenen leider in eine neues Problem geraten, wenn sie an das falsche Finanzierungsunternehmen gelangen. Denn manchmal liegt ein Irrtum vor, wenn der Kunde anstatt einen Darlehensvertrag versehentlich einen gänzlich anderen Vertrag unterzeichnet. Dann häufen sich weitere Verbindlichkeiten an, da kein Kredit oder Darlehen vermittelt wird, sondern lediglich Unkosten und Gebühren entstehen.
Im folgenden möchte ich Ihnen die wichtigsten Problemkreise rund um falsche Kreditvermittler und versteckte unseriöse Schuldenregulierer vorstellen, welche mir in meiner Tätigkeit als Rechtsanwalt bereits mehrfach begegnet sind. Zu jedem Einzelbeispiel wird aufgezeigt, welche rechtlichen Möglichkeiten existieren, um dem bereits unterzeichneten Vertrag entgegenzuwirken. Zudem stelle ich die verschiedenen Rechtsmittel, die gegen rechtswidrige Verträge von falschen Kreditvermittlern und versteckten Schuldenregulierern anwendbar sind, vor.
Variante Kreditvermittler #1: Versteckte Finanzsanierung
Bei einer seriösen Finanzsanierung handelt es sich um eine Dienstleistung, bei der eine Sanierung der Finanzen des Schuldners durch äußere Hilfe erfolgt. Das heißt, ein externer Berater schaltet sich in die eigene finanzielle Lage des Kunden ein, prüft diese, und hilft anschließend, mit dem vorhandenen Einkommen die Finanzsituation wieder in den Griff zu bekommen. Ein Darlehen wird hierbei nicht vermittelt.
Eine solche Dienstleistung ist grundsätzlich lobenswert, da den betroffenen Schuldern eine wichtige Hilfestellung gegeben wird, um finanziell wieder auf die Beine zu gelangen. Denn viele schaffen es ohne fremde Hilfe nicht mehr, den Überblick über die Schulden zu bewahren. Ein seriöser Finanzsanierer schließt daher einen Vertrag mit dem Kunden ab, in dem die genaue Dienstleistung über die Sanierungsarbeit offen und deutlich benannt wird, sowohl im Vertrag als auch auf den Internetseiten des Unternehmens.
Leider gibt es immer wieder schwarze Schafe auf diesem Markt. Das ist nicht die Mehrheit, aber es gibt sie. Ein solches unseriös agierendes Finanzunternehmen täuscht zunächst vor, dass es dem Kunden einen Kredit vermitteln kann. Manchmal sogar ohne dass eine Überprüfung bei der Schufa durchgeführt werden muss. Angeblich reicht es aus, wenn Sie lediglich das vorgelegte Formular ausfüllen, und einige wenige Belege über Ihre persönliche und finanzielle Situation hinzufügen. Ihnen wird dargestellt, dass es sich um einen echten Kredit handelt, und Sie bald über die gewünschte Geldmenge verfügen können. Mit Hilfe dieses Darlehens können Sie anschließend Ihre Finanzen sanieren. Der gesamte Vertrag und die Homepage des rechtswidrig agierenden Unternehmens deuten darauf hin, dass es um eine Darlehensvermittlung geht. Der Kunde wird dabei von Anfang an in dem Glauben belassen, dass er einen Kredit erhält, um damit seine Schulden bezahlen zu können.
Tatsächlich handelt es sich bei dem unterschriebenen Vertrag aber um die oben erwähnte Dienstleistung, die Ihnen lediglich gewisse Tätigkeiten abnimmt. Ein Kreditbetrag soll nie ausgezahlt werden. Der unseriös agierende Finanzsanierer weist Sie in keinster Weise darauf hin, dass es zu keiner Darlehensauszahlung kommt. Der Kunde wird bis zuletzt im Glauben belassen, dass er den gewünschten Geldbetrag auf sein Konto überwiesen erhält. Es wird dem Schuldner der Eindruck vermittelt, dass er nach kurzer Zeit den gewünschten Darlehensbetrag, möglicherweise sogar ohne Schufacheck und ohne Bonitätsprüfung, auf sein Konto ausgezahlt bekommt, und er danach frei über das bald ausgezahlte Geld verfügen könne.
Der gesamte Vertrag, die Vertragsinformationen und das auszufüllende Formular sind bei unseriös agierenden Finanzunternehmen so gestaltet, dass die Täuschung über den möglichen Kredit funktioniert. Der gewünschte Betrag wird groß und deutlich abgedruckt, ebenso die Laufzeit und die monatliche Rate. Damit erhält der Kunde den Eindruck, dass es sich um einen gewöhnlichen Kredit handelt, da die hierfür wesentlichen Merkmale auffällig dargestellt sind. Der wahre Inhalt des Vertrags wird nur in kleiner Schrift und mit unverständlichen Formulierungen abgedruckt. Ein genaues Lesen dieses Vertrags und eine evtl. verbraucherrechtliche Beratung wären erforderlich, damit der juristische Laie erkennen kann, dass es sich in Wahrheit nicht um einen Kreditvertrag handelt, sondern vielmehr um eine Vertragsfalle hinsichtlich einer bestimmten Dienstleistung im Bereich Finanzen & Schulden.
Hat der Kunde des unseriösen Finanzsanierers den Sanierungsvertrag erst einmal unterschrieben, ist er in die Vertragsfalle hineingeraten. Doch selbst im weiteren Verlauf wird das Opfer nicht über die wahren Gegebenheiten aufgeklärt. Über einen langen Zeitraum hinweg wird dem Kunden der Eindruck vermittelt, dass es sich tatsächlich um einen Kredit handelt und die Auszahlung des Darlehens demnächst erfolgen wird. Zunächst soll der Kunde die im Vertrag bereits erwähnte „Bearbeitungsgebühr“ bezahlen. Mit der Zahlung dieser Gebühr erzielt der unseriös agierende Finanzsanierung eine seiner Haupteinnahmen, denn dieses Geld wird einbehalten, ohne dass in der Regel irgendwelche weiteren Dienstleistungen vorgenommen werden.
Statt einer Leistung oder einer Kreditauszahlung erhält der Kunde des unseriösen Finanzsanierers immer weitere Post, in der die Finanzanfrage als „positiv“ bezeichnet wird, und das System die Annahme des Sanierungsvertrags bestätigt habe. In den folgenden Schreiben erfährt der Kunde, dass seiner Finanzsanierung nichts mehr im Wege stehe, dennoch aber weitere Überprüfungen durchgeführt werden müssten. Hierzu solle der Kunde noch Nachweise wie beispielsweise einen Kontoauszug, die behördliche Anmeldebestätigung oder Kopien der Einkunftsnachweise, des Rentenbescheids oder des ALG-II-Bescheids etc. nachreichen. Diese Taktik dient alleine der Verzögerung, damit der Kunde möglichst lange im Unklaren darüber belassen wird, welche Art von Vertrag er tatsächlich unterschrieben hat. Der seriös agierende Finanzsanierer würde dagegen sofort mit seiner Arbeit beginnen und sich um Ihre Schulden und die Einnahmensseite kümmern, und einen Plan erstellen, wie Sie aus der Schuldenfalle wieder herauskommen.
Zusammen mit den Verzögerungsschreiben erhält das Betrugsopfer meist weitere Angebote des unseriösen Finanzsanierers über den Abschluss von Versicherungen oder Bausparverträgen. Begründet wird das damit, dass das den Kredit auszahlende Institut (das es in Wahrheit überhaupt nicht gibt) es gerne sehe, wenn der Kreditempfänger für seine Sicherheit sorgt. Natürlich liegt das Ziel darin, die durch die Vermittlung der Versicherung oder des Bausparvertrags ausgezahlte Provision zu erhalten. Je mehr Versicherungen der Kreditempfänger abschließt, desto höher ist der Verdienst des Unternehmens.
In anderen Fällen lässt sich der unseriöse Finanzsanierer bereits zusammen mit dem „Kreditvertrag“ eine monatliche Ratenzahlung unterschreiben, die der Kunde an den Sanierer überweisen muss. Damit erhält das Unternehmen neben der Bearbeitungsgebühr eine monatliche Zahlung und erzielt hierdurch zusätzliche Einkünfte. Der vermeintliche Kreditnehmer denkt, dass die monatliche Zahlung bereits eine Rückzahlungsrate für den erwarteten Kreditbetrag darstellt, da ihm das durch die vortäuschende Gestaltung und Formulierung des Vertrags glaubhaft gemacht wird.
Variante Kreditvermittler #2: Verkauf von Versicherungen
Einige falsche Kreditvermittler haben sich darauf spezialisiert, ihren Gewinn ausschließlich über den Abschluss von Versicherungsverträgen etc. zu erzielen. Zunächst spiegeln sie ihrem Kunden hierzu vor, dass sie ihm einen Kredit vermitteln können, ohne Schufa und ohne Überprüfung der Bonität. Anschließend zögern sie die Auszahlung des Kreditbetrags auf eine sehr lange Zeit hinaus, mit dem Ziel, das Darlehen nie auszuzahlen bzw. nicht einmal die versprochene Vermittlung vorzunehmen.
Stattdessen lassen sie ihrem Kunden immer weitere Angebote von Versicherungen zukommen. Dies wird damit begründet, dass das den Kredit auszahlende Institut es gerne sehe, wenn der zukünftige Kreditnehmer für seine Sicherheit vorsorge.
In einer extremen Fallvariante gibt der vermeintliche Kreditvermittler vor, dass eine Versicherung unbedingt abgeschlossen werden müsse, damit der Kredit ausbezahlt werden könne. Angeblich kann das beauftragte Finanzinstitut das Darlehen nur dann bewilligen, wenn die Versicherung abgeschlossen wurde, da ansonsten die Sicherheiten bzgl. der Kreditauszahlung zu gering seien. Natürlich werden bei dieser Vorgehensweise nicht nur Versicherungen vermittelt, sondern auch Bausparverträge etc. Der unseriös agierende Kreditvermittler versucht dem Kunden so viele Verträge wie möglich aufzudrängen, um anschließend die für die Vermittlung angebotene Provision zu erhalten.
Unterzeichnet der Kunde einen solchen Versicherungs- oder Bausparvertrag, so stellt sich für ihn das folgende Problem: Er hat mit seiner Unterschrift einen eigenständigen Vertrag abgeschlossen, der unabhängig von dem eigentlich gewünschten Kreditvertrag rechtliche Wirksamkeit entfaltet. Damit liegen letztendlich zwei oder mehrere selbständige Verträge vor, gegen die unterschiedlich vorgegangen werden muss.
Den eigentlichen Kreditvermittlungsvertrag kann der Kunde kündigen bzw. sich auf Nichtleistung berufen, da kein Kredit vermittelt wurde. Evtl. kommt die Möglichkeit hinzu, den Vertrag anzufechten. Da der Kreditvermittlungsvertrag im Normalfall keine Kosten verursacht, da es dem Vermittler nur um den Abschluss von Versicherungsverträgen geht, ist dieser Vertrag das geringste Problem.
Problematischer sind die abgeschlossenen zusätzlichen Verträge. Hat der Kunde beispielsweise einen Versicherungsvertrag abgeschlossen, so besitzt dieser eine eigenständige Gültigkeit, da zwischen dem Versicherungsvertrag und dem Kreditvertrag zunächst kein Zusammenhang besteht. Dennoch kann gegen den Versicherungsvertrag rechtlich vorgegangen werden: Dem Versicherungsunternehmen ist bekannt, dass der Vermittler für das Unternehmen arbeitet. In welchem rechtlichen Innenverhältnis das geschieht, ist für den Kunden nicht relevant. Handelt nun der Vermittler mit einer Täuschungsabsicht, so kann dieses Täuschungsverhalten auch dem Versicherungsunternehmen zugerechnet werden, da es sich um einen verbundenen Vertrag handelt.
Das Versicherungsunternehmen muss sich in einem solchen Fall die Täuschung evtl. zurechnen lassen, so dass der Versicherungsvertrag über eine Anfechtung wegen Täuschung aufgehoben werden kann. Hilfsweise ist eine außerordentliche und sofortige Kündigung wegen Vertrauensverlusts möglich, da es nicht sein darf, dass sich das Versicherungsunternehmen illegal handelnder Mitarbeiter bedient. Verträge, die auf illegaler und rechtswidriger Handlung beruhen, können in aller Regel rückgängig gemacht werden. Am einfachsten gelangt der Kunde aus einem Versicherungsvertrag, wenn die 14-tägige Widerrufsfrist noch nicht abgelaufen ist. Dann kann der Vertrag per Widerruf unproblematisch rückgängig gemacht werden.
Variante Kreditvermittler #3: Zusendung von wertlosen Unterlagen
Manche unseriös agierenden Kreditvermittler geben vor, dass sie einen "Kredit ohne Schufa" vermitteln könnten, und hierfür eine Bearbeitungsgebühr notwendig sei. Diese müsse per Nachnahme bezahlt werden, sobald der Kunde die für den Kreditantrag notwendigen Unterlagen per Post erhält. Nach Erhalt dieser Kreditunterlagen stellt sich dann aber leider heraus, dass jene lediglich Informationsmaterial beinhalten, nicht jedoch den Antrag auf einen versprochenen Kredit.
In einem solchen Fall liegt meist ein strafrechtlich relevanter Betrug vor, der zur Anzeige gebracht werden sollte. Der Kreditvermittler hat betrügerisch gehandelt, da er seinem Kunden gegen Gebühr die Vermittlung eines Kredits oder Darlehens versprochen hat. Da er dann lediglich wertlose und sinnfreie Unterlagen verschickt, ist ein Betrugsfall gegeben.
Die Rückforderung des bereits per Nachnahme bezahlten Betrags kann in rechtlicher Hinsicht dadurch erreicht werden, dass dem Kreditvermittler eine Anfechtung des Kreditvertrags wegen Täuschung erklärt wird. Die Anfechtung macht den Kreditvertrag von Anfang an nichtig, so dass der Geldbetrag wieder an den Kunden zurück bezahlt werden muss.
Zusätzlich kann der Vertrag wegen Nichtleistung aufgehoben werden. Verspricht der unseriöse Kreditvermittler einen Kredit oder ein Darlehen, schickt letztendlich aber nur wertlose Informationsmaterialien zu, so hat er die vertraglich geschuldete Leistung nicht erbracht. Das Einbehalten des empfangenen Geldes ist dann rechtswidrig. In praktischer Hinsicht empfiehlt es sich, neben der Anfechtung etc. die Strafanzeige wegen Betruges anzudrohen und mit diesem Hinweis das bereits bezahlte Geld vom Kreditvermittler zurück zu verlangen.
Variante Kreditvermittler #4: Hausbesuch
Einige falsche Kreditvermittler haben sich darauf spezialisiert, ihre Kunden zu Hause aufzusuchen. Im Rahmen dieses Hausbesuchs soll dann über den Kredit gesprochen werden, welcher laut Versprechungen des Kreditvermittlers unbürokratisch und "ohne Schufa", also ohne Überprüfung der Bonität durch die Schufa, vermittelt werden könne.
Tatsächlich geht es diesen rechtswidrig agierenden Kreditvermittlern lediglich darum, die Gebühr für den Hausbesuch in Form einer Auslagenerstattungspauschale zu erhalten. Der Kunde soll für den Zeitaufwand des Kreditvermittlers bezahlen, als auch für die Anfahrt, die Formulare usw. Entweder lässt sich der Kreditvermittler die Auslagenpauschale direkt vor Ort in bar bezahlen, oder der Kunde muss ihm einen Überweisungsträger unterschreiben. Die Vermittlung eines Kredits oder Darlehens findet nicht statt, da der Kreditvermittler mit Erhalt der Auslagenpauschale sein Ziel erreicht hat.
Hier liegt ein Fall von strafrechtlich relevantem Betrug vor, der bei der örtlichen Polizei oder der zuständigen Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht werden sollte. Täuscht der unseriös agierende Kreditvermittler vor, dass er einen Kredit oder ein Darlehen vermitteln kann, zielt in Wahrheit aber nur auf den Erhalt der Auslagenpauschale ab, so handelt es sich um einen Betrug im Sinne des Strafgesetzbuches.
Neben der Betrugsanzeige kann der Kreditvermittlungsvertrag wegen Täuschung angefochten werden, da der falsche Kreditvermittler von Anfang an das Ziel hatte, die Auslagen erstattet zu erhalten, aber nie einen Kredit oder ein Darlehen an seinen Kunden vermitteln wollte. Die Anfechtung beseitigt den Vertrag von Anfang an, so dass auch Vereinbarungen über die Auslagenpauschale hinfällig werden. Der Kreditvermittler besitzt dann keine vertragliche Grundlage mehr, um das erhaltene Geld vom Kreditnehmer einbehalten zu dürfen, er muss es in rechtlicher Hinsicht zurückzahlen.
Variante Kreditvermittler #5: Schuldenregulierung
Ähnlich wie die oben bereits angesprochene Finanzsanierung ist die Schuldenregulierung zunächst eine eigentlich seriöse und hilfreiche Dienstleistung, wenn es darum geht, mit ihren Schulden überforderte Menschen finanziell wieder auf die Beine zu helfen. Der Schuldenregulierer schaut sich an, welche Schulden, offene Rechnungen etc. der Kunde hat, und wie hoch seine verfügbaren Einnahmen sind. Dann erstellt der Schuldenregulierer ein Konzept, wie beide Seiten gut überein gebracht werden können. Das Ziel ist es, dass der Schuldner über einen längeren Zeitraum hinweg wieder aus der Schuldenfalle herauskommt.
Ein unseriös agierender Schuldenregulierer missbraucht jedoch den Begriff der Schuldenregulierung. Hier soll durch die Bezeichnung „Schuldenregulierung“ vorgetäuscht werden, dass ein Kredit oder ein Darlehen vermittelt werden kann, es sich dabei aber lediglich um eine andere Bezeichnung handele.
Der unseriöse Schuldenregulierer versucht über die Wahl der ungewöhnlichen Bezeichnung beim Kunden Unklarheit zu schaffen, und bewirbt vordergründig einen Kredit bzw. ein Darlehen zu vermitteln, ohne dass eine Überprüfung bei der Schufa oder der eigenen Bonität notwendig sei. Der Kunde müsse lediglich ein Formular ausfüllen und verschiedene Angaben machen, und schon könne der begehrte Kredit ausgezahlt werden. Hierbei formuliert der unseriös agierende Schuldenregulierer seine Werbeangaben absichtlich unklar und zweideutig. Dem Kunden wird der Eindruck vermittelt, dass die Schulden über die Vergabe eines neuen Kredits reguliert werden könnten. In Wahrheit steckt aber kein Darlehen dahinter, sondern eine Schuldenregulierung.
Damit wird der Kunde in dem Glauben belassen, dass er letztendlich tatsächlich einen Geldbetrag in Höhe der gewünschten Kreditsumme ausbezahlt bekomme. Tatsächlich verhält es sich aber leider so, dass kein Kredit ausbezahlt wird.
In vielen Fällen wird nicht einmal diese Dienstleistung wahrgenommen, der unseriöse Schuldenregulierer lässt dem vermeintlichen Kreditnehmer immer weitere Schreiben zukommen und vertröstet ihn auf unbestimmte Zeit. Der Kunde bleibt in der Hoffnung, den Kreditbetrag über kurz oder lang doch noch zu erhalten, geht am Ende aber leer aus. Statt einer Schuldenregulierung zu erhalten musste er vielmehr weitere zusätzliche Gebühren für den angeblichen Schuldenregulierer bezahlen.
In rechtlicher Hinsicht kann ein solcher Vertrag über eine unseriöse falsche Schuldenregulierung mit Hilfe der Anfechtung wegen Täuschung beseitigt werden. Wurde Ihnen ein Darlehen versprochen, dieses dann aber nicht erbracht, so kann ein Fall der Täuschung vorliegen.
Haben Sie einen Schuldenregulierer beauftragt, ihre Schulden durch umfangreiche Tätigkeiten zu regulieren, erbringt dieser die versprochene Dienstleistung aber nicht, oder nur in sehr geringem Umfang, so kann ein Fall der Nichtleistung gegeben sein. Sie können Ihre Zahlungen dann zurückbehalten, mit dem Hinweis auf die Nichterbringung der vertraglich geschuldeten Leistungen.
Handelt es sich um einen dauerhaften Schuldenregulierungsvertrag mit monatlichen Leistungen und monatlich zu erbringenden Gebühren, so kann im Falle des erheblichen Verstoßes gegen die vertraglichen Pflichten eine außerordentliche und sofortige Kündigung des Vertrags erklärt werden.
Zu beachten ist, dass bei einem Vertrag über Schuldenregulierungen immer eine Person oder Institution erforderlich ist, die zur Rechtsberatung nach dem Rechtsberatungsgesetz befähigt ist. Nicht jeder darf in Deutschland kostenpflichtige Rechtsberatungen erbringen, sondern nur zugelassene Berufe oder Stellen wie Rechtsanwälte, Steuerberater, anerkannte Insolvenzberater, die Verbraucherzentrale usw. Bietet der Schuldenregulierer daher Rechtsberatung an, was jede Schuldenregulierung notwendigerweise mit sich bringt, hat aber für diese Rechtsberatung keine Erlaubnis, so besteht alleine aus diesem Grund evtl. bereits eine Möglichkeit, den Vertrag wegen Täuschung anzufechten.
Variante Kreditvermittler #6: Überhöhte Gebühren
Macht es sich ein Kreditvermittler zur Aufgabe, seinen Kunden tatsächlich einen Kredit zu vermitteln, so kann dennoch Vorsicht geboten sein. Manchmal verlangen Kreditvermittler für Ihre Tätigkeit überhöhte Gebühren oder lassen sich ihre Dienste generell viel zu teuer bezahlen.
In einem solchen Fall müsste der Kunde überhaupt nicht auf einen Kreditvermittler zurückgreifen. Es ist für den Kreditnehmer sinnvoller und kostengünstiger, sich direkt an die Banken zu wenden. Verweigern diese ein Darlehen direkt an den Anfragenden, so würden sie dieses auch über die Zwischenschaltung eines Kreditvermittlers verweigern. Letztendlich kommt es immer auf die Bonität und die Überprüfung der Schufa etc. des Kreditnehmers an. Die ändert sich nicht, nur weil ein Kreditvermittler zwischengeschaltet wird.
Haben Sie ein Darlehen bei einer Bank über einen Kreditvermittler erhalten, und hat dieser sich von Ihnen sehr hohe Gebühren bezahlen lassen, so liegt evtl. ein Fall von „Wucher“ vor. Dann wäre der Vermittlungsvertrag von Anfang an nichtig, so dass der Vermittler die überhöhten Gebühren ohne vertragliche Grundlage von Ihnen erhalten hat. Damit haben Sie das Recht, die Gebühren vom Kreditvermittler zurückzufordern, zumindest hinsichtlich des überhöhten Anteils.
Bitte beachten Sie im Zusammenhang mit einer Kreditvermittlung, dass der von Ihnen abgeschlossene Vertrag keine erfolgsunabhängigen Provisionen vorsehen darf. Das heißt, eine Provision muss von Ihnen erst dann bezahlt werden, wenn tatsächlich ein Kreditvertrag zustande gekommen ist und Sie das Geld auf Ihrem Konto gutgeschrieben bekommen haben. Vorher hat der Kreditvermittler keinen Anspruch auf Gebühren, Provisionen oder Vorschüsse. Handelt es sich um eine Kreditvermittlung zwecks Umschuldung, so muss eine Provision nur dann bezahlt werden, wenn der neue Kredit günstiger ist als der alte. Der Kreditvermittler darf von Ihnen maximal entstandene Auslagen ersetzt verlangen, wenn dies vorher vertraglich vereinbart wurde. Dazu muss der Kreditvermittler jede einzelne Aufwendung bezeichnen und konkret belegen.
Wichtig ist außerdem, dass ein Vertrag über Kreditvermittlung immer schriftlich abgeschlossen werden muss. Liegt nur ein mündlicher Vertrag vor, so entsteht für den Kreditnehmer keine Provisionspflicht. Dabei muss der Vertrag die Provision des Kreditvermittlers genau in Prozent angeben. Ein evtl. von der Bank an den Vermittler bezahltes Entgelt ist ebenfalls im Vermittlungsvertrag zu konkretisieren. Eine Kombination von Darlehensvertrag und Vermittlungsvertrag ist unzulässig, sowohl der Darlehensvertrag als auch der Kreditvermittlungsbedarf muss voneinander unabhängig abgeschlossen werden.
Variante Kreditvermittler #7: Sofortkredit ohne Schufaprüfung
Wird ein Sofortkredit versprochen, so handelt es sich dem Werbeversprechen nach um eine sofortige Auszahlung des gewünschten Kreditbetrags. Dabei wird zugesichert, dass die Kreditvergabe ohne Schufa-Überprüfung stattfindet, dass es auf die Bonität des Kreditnehmers / Darlehensnehmers nicht ankäme. In Wahrheit kann ein solcher Sofortkredit nicht an den Kunden ausbezahlt werden, es handelt sich beim Sofortkredit lediglich um ein Lockmittel, mit dem Neukunden aufmerksam gemacht werden sollen.
Haben diese sich erst einmal gemeldet und Informationsmaterial angefordert, so wird oftmals versucht, diesen Personen ganz andere Verträge aufzubürden. In aller Regel wird dabei eine unseriöse und rechtswidrige Vorgehensweise an den Tag gelegt. Das Ziel der Vermittler von angeblichen Sofortkrediten liegt fast immer nur darin, sich selbst so schnell wie möglich zu bereichern. Lassen Sie sich von einem Sofortkredit-Angebot bitte unter keinen Umständen ködern, diese Angebote sind meistens nicht empfehlenswert. Keine Bank vergibt einen Kredit ohne Schufaprüfung (Bonitätsprüfung). Wird Ihnen eine solche Zusage in Bezug auf einen Sofortkredit gemacht, so lassen Sie diese außer acht und wenden sich besser direkt an eine seriöse Bank oder Sparkasse.
Variante Kreditvermittler #8: Zusendung einer unverlangten Kreditkarte
Haben Sie auf einem Internetportal einen Kredit beantragt, so kann es sein, dass Sie in diesem Zusammenhang eine Kreditkarte zugesandt bekommen, z.B. von Mastercard. Diese kostet dann einen bestimmten Einmalbetrag, oder sogar eine jährlich wiederkehrende Abogebühr von z.B. 149 Euro. Haben Sie diese Kreditkarte nicht bestellt, so fehlt es an einer vertraglichen Grundlage, so dass die Forderung alleine schon aus diesem Grund unberechtigt ist. Zudem ist die Anfechtung eines solchen angeblichen Kreditkartenvertrags möglich, oft auch der Widerruf.
Welche Rechtsmittel stehen gegen unseriöse Kreditvermittlungsverträge zur Verfügung?
Widerruf: Wurde der Vertrag in Ihrer Wohnung, an Ihrem Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit, per Internet, Telefon, Fax oder Post abgeschlossen, so besitzen Sie ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Diese Frist beginnt mit dem Zeitpunkt, in dem Sie über Ihr Recht auf Widerruf belehrt wurden. Das heißt, Sie müssen eine deutliche und gut lesbare Widerrufsbelehrung erhalten haben, die Sie über das Widerrufsrecht, die Frist für den Widerruf und die Kontaktdaten für einen Widerruf aufklärt. Haben Sie diese Belehrung nicht erhalten, besitzen Sie ein Widerrufsrecht von einem Jahr und zwei Wochen. Nachdem Sie einen Widerruf ausgesprochen haben, gilt der Vertrag als von Anfang an nicht geschlossen. Der falsche Kreditvermittler oder unseriöse Schuldenregulierer hat dann keine vertragliche Grundlage mehr, um von Ihnen Zahlungen zu verlangen.
Anfechtung wegen Täuschung: Wurden Sie in einen Vertrag unter Vorspiegelung falscher Tatsachen gelockt, so können Sie diesen Vertrag wegen Täuschung anfechten. Eine Täuschung liegt dann vor, wenn man Ihnen unwahre Erläuterungen zu dem abzuschließenden Vertrag gemacht hat. Sie können das daran erkennen, dass Sie den Vertrag nicht abgeschlossen hätten, wenn Sie von Anfang an die Wahrheit über den tatsächlichen Vertragsinhalt gewusst hätten. Eine Anfechtung wegen Täuschung muss von Ihnen schriftlich an den Vertragspartner erklärt werden, nachdem Ihnen die Täuschung bewusst wurde. Ist das geschehen, so beseitigt die Anfechtung den Vertrag über eine falsche Kreditvermittlung von Anfang an. Sie werden so gestellt, als ob Sie den Vertrag nie abgeschlossen hätten. Der unseriös agierende Kreditvermittler besitzt dann keine vertragliche Grundlage mehr, um Zahlungen von Ihnen einfordern zu dürfen.
Außerordentliche Kündigung: Handelt es sich um einen Vertrag mit dauerhafter Leistung, so können Sie die Kündigung des Vertrags erklären. Finden Sie heraus, dass man Ihnen vor Abschluss des Vertrags die Unwahrheit erzählt hat, dass die vertraglich geschuldete Leistung nicht erbracht wird, oder nie erbracht werden kann, oder dass andere rechtswidrige Umstände vorliegen, so können Sie die sofortige und außerordentliche Kündigung des Vertrags erklären. Sie müssen in einem solchen Fall nicht bis zum Ende der vertraglichen Laufzeit an den Vertrag gebunden sein, da Sie das Vertrauen in Ihren Vertragspartner verloren haben. Niemand kann gezwungen werden, dauerhaft mit einem Vertragspartner zusammenzuarbeiten, der rechtswidrig oder strafbar handelt.
Verweigerung der Zahlung wegen Nichtleistung: Sind Sie aufgrund eines Vertrags dazu verpflichtet, Zahlungen an Ihren Vertragspartner zu leisten, erbringt dieser aber die geschuldeten Leistungen nicht, so können Sie Ihre Zahlungen zurückhalten. Machen Sie hierzu der Gegenseite klar, dass Sie erst dann Zahlungen leisten, wenn die vertraglich vereinbarten Dienste ordnungsgemäß und vollständig erbracht werden.
Geltendmachung der Vertragsnichtigkeit wegen Wucher: Haben Sie einen Vertrag abgeschlossen, weil Sie in einer finanziellen Notlage sind, und werden für diesen Vertrag sehr hohe Gebühren berechnet, die über dem doppelten dessen liegen, was üblicherweise berechnet wird, so können Sie Ihrem Vertragspartner die Nichtigkeit des Vertrags aufgrund von „Wucher“ erklären. Immer dann, wenn jemand eine andere Person in einen Vertrag drängt, dabei eine Zwangslage ausnutzt, und gleichzeitig mehr als doppelt überhöhte Zahlungen für die Vertragsleistungen verlangt, kann der gesetzlich geregelte Wucher vorliegen. Die Folge ist die, dass ein solcher Vertrag als nichtig betrachtet wird. Sie werden als Kunde dann so gestellt, als ob Sie nie einen Kreditvermittlungsvertrag abgeschlossen haben. Dem unseriös agierenden Kreditvermittler fehlt dann die vertragliche Grundlage, um Zahlungen von Ihnen verlangen zu dürfen.
Was kann ich tun, um nie in die Vertragsfalle eines falschen Kreditvermittlers zu geraten?
Unterlassen Sie von Anfang an die Kontaktaufnahme mit falschen Kreditvermittlern oder unseriös agierenden Schuldenregulierern im Internet. Es bringt Ihnen nichts, außer zusätzlichem Ärger. Alle diese Personen können keinen Kredit aus der Luft zaubern, auch sie sind auf die Banken angewiesen, welche letztendlich die Zustimmung zu einem Darlehen geben oder diese versagen. Benötigen Sie unbedingt einen Kredit, so wenden Sie sich direkt an die Bank oder Sparkasse. Können diese Ihnen keinen Kredit auszahlen, so wird das auch der beste Kreditvermittler nicht schaffen. Sind Ihre Schulden zu hoch, so wenden Sie sich an die Schuldnerberatung der Verbraucherzentrale oder andere öffentlich zugängliche Schuldenberatungen und Insolvenzberatungen. Diese sind manchmal sogar kostenlos.
Ist ein „Kredit ohne Schufa“ überhaupt in Deutschland möglich?
Zumindest der Kanzlei Hollweck ist nicht bekannt, dass eine Bank oder eine Sparkasse einen Kredit vergibt, ohne zuvor die Bonität des Kreditnehmers zu überprüfen. Alle Banken und Sparkassen haben sich vertraglich an die Schufa gebunden, als auch an weitere Auskunfteien (Bürgel, Accumio, Creditreform, Infoscore, etc.), um dort aktuelle Informationen über ihren Kreditkunden zu erhalten.
Kann ich im Ausland einen „Kredit ohne Schufa“ erhalten?
Auch außerhalb von Deutschland werden Kredite nur dann vergeben, wenn der Kreditnehmer eine gewisse Bonität vorweisen kann. Zwar haben Banken im Ausland nicht unbedingt einen Vertrag mit der Schufa abgeschlossen, der ihnen die Bonitätsüberprüfung ermöglichen würde, jedoch benötigen auch außerdeutsche Finanzinstitute einen Bonitätsnachweis etc. Der als "Schweizer Kredit" bezeichnete Kredit ohne Bonitätsnachweis kommt daher in der Realität nicht vor, zumindest nicht bei seriösen Kreditanbietern. Versucht Ihnen ein Kreditvermittler den Eindruck zu vermitteln, er könne für Sie einen Kredit bei einer ausländischen Bank erhalten, so prüfen Sie dieses Angebot bitte sehr genau und sorgfältig, ob es der Wahrheit entsprechen kann.
Haben Sie ein Problem im Bereich Kreditvermittlung, so können Sie mir eine kostenlose und unverbindliche Erstanfrage zukommen lassen. Ich überprüfe Ihren Fall, und teile Ihnen mit, ob ich helfen kann, und wie hoch die Gebühr hierfür wäre. Durch eine Erstanfrage entstehen keine Kosten. Weitere Informationen zur Erstanfrage finden Sie hier:
Kontakt Kanzlei Hollweck – Erstanfrage
Wichtige Informationen im Rahmen einer Erstanfrage:
Wenn Sie eine unverbindliche Erstanfrage an mich stellen, so bitte ich Sie um Beantwortung der folgenden Fragen. Diese erleichtern mir eine Beurteilung Ihres Anliegens.
Rechtsanwalt Thomas Hollweck
Verbraucheranwalt in Berlin
An dieser Stelle gebe ich Ihnen einen kurzen Überblick über aktuelle Fälle, die sich derzeit im Bereich Kreditvermittlungen in Deutschland abspielen.
Mein Mandant ließ sich bei Arita Finanzservice einen Kredit ausrechnen, schloss jedoch noch keinen kostenpflichtigen Darlehensvertrag ab. Dennoch erhielt mein Mandant kurze Zeit später ein Schreiben der Olox Finanzberatung UG (Arita Finanzservice), dass er einen Betrag in Höhe von 559,50 Euro bezahlen solle. Da bislang kein Vertrag abgeschlossen wurde, war hier ein Widerspruch gegen die Forderung möglich und erfolgreich.
Mein Mandant tätigte eine Kreditanfrage für ein Darlehen über 30.000 Euro bei der Express Finanz AG (ein Unternehmen der ICS AG) aus Zürich. Die monatliche Rückzahlungsrate sollte 420,18 Euro betragen. Die Zusage wurde zunächst per E-Mail gemacht, anschließend sollte mein Mandant das Angebot der Express Finanz AG noch per Post erhalten. Die Express Finanz AG wies ausdrücklich darauf hin, dass es sich um ein kostenfreies Angebot handelt. Dennoch erhielt mein Mandant eine Rechnung über 840 Euro. Da mein Mandant diesen Betrag nicht bezahlte, erhielt er eine Mahnung der Kanzlei Thomas Grube aus Gehrden. Der Rechtsanwalt verlangte nun sogar 964,71 Euro. Weder die Forderung der Express Finanz AG noch die Mahnung des Rechtsanwalts Thomas Grube musste mein Mandant bezahlen, denn hier fehlt eine wirksame vertragliche Grundlage. Mein Mandant vereinbarte mit der Express Finanz AG lediglich ein kostenfreies Angebot über den gewünschten Kredit, verbindliche Zusagen über die Übernahme von Gebühren o.ä. gab mein Mandant zu keinem Zeitpunkt ab.
Meine Mandantin hatte bei der DKV Finanz & Service GmbH aus Hamm über die Internetseite „die-kreditvermittler.com“ eine Anfrage für einen Kredit gestellt. Ein Angebot erfolgte nicht, stattdessen schickte die DKV Finanz & Service GmbH meiner Mandantin drei Rechnungen zu jeweils 95,88 Euro. Die DKV Finanz ging anscheinend davon aus, dass meine Mandantin eine kostenpflichtige Finanzsanierung abgeschlossen hatte. Das war aber nie der Fall. Insofern lag hierfür kein Vertrag vor. Da die DKV Finanz die vertragliche Grundlage nicht nachweisen konnte, musste meine Mandantin deren Rechnungen nicht bezahlen. Die Homepage "die-kreditvermittler.com" wird inzwischen von der KVM&C - Kreditvermittlungsservice & Consulting GmbH aus Hamm betrieben.
Mein Mandant schloss mit der "Euro Finanzsanierung" aus Tychy in Polen online einen Vermittlervertrag für ein Darlehen ab. Anschließend erhielt mein Mandant verschiedene Unterlagen zugeschickt und musste mehrere Gebühren bezahlen. Er bekam seitens der Euro Finanzsanierung letztendlich nicht das gewünschte Darlehen, sondern ein Finanzsanierungskonzept. Ein solches hatte er nie gewünscht und hierfür auch keinen Vertrag abgeschlossen. Dennoch bat die Euro Finanzsanierung um Zahlung der monatlichen Verwaltungsgebühren in Höhe von 72 Euro. Hierzu schaltete die Euro Finanzsanierung sogar das Inkassounternehmen Saturn Inkasso ein, welches 160,36 Euro forderte. Aufgrund des fehlenden Vertrags für eine Finanzsanierung waren diese Forderungen aber unberechtigt. In einem solchen Fall kann die Forderung aufgrund Irrtums angefochten werden (Kunde möchte Kredit, nicht aber eine Finanzsanierung), zudem kann die Zahlung mangels eines rechtswirksamen Vertrags verweigert werden.
Mein Mandant suchte im Internet nach einer Kreditmöglichkeit über 60.000 Euro. Schließlich fand er die Internetseite der Harow AG aus Luzern in der Schweiz, bei der er eine Anfrage für ein Darlehen stellte. Per E-Mail erhielt er hierzu ein Angebot. Das lehnte er schriftlich ab und teilte mit, dass er keinen Vertrag wünsche. Dennoch erhielt mein Mandant anscheinend versehentlich eine Auftragsbestätigung der Harow AG, sowie eine Rechnung über 5.172,25 Euro. Da mein Mandant das Angebot nie angenommen hatte, fehlte es an einer rechtswirksamen Willenserklärung zum Abschluss eines Vertrags. Mein Mandant musste die Rechnung der Harow AG nicht bezahlen.
Meine Mandantin fragte bei der InterHypo Suisse GmbH aus Zug in der Schweiz nach einem Kredit über 7.000 Euro. Sie erhielt stattdessen ein Angebot über eine Finanzsanierung, mit dem deutlichen Hinweis, dass keine Kreditvermittlung erfolgen könne. Da sie Geld benötigte, und keine Schuldensanierung, lehnte sie den Dienstleistungsvertrag über eine Finanzsanierung ab. Dennoch erhielt sie versehentlich eine Rechnung über 420 Euro. Gegen diese Forderung konnte Widerspruch eingelegt werden, da kein rechtlich wirksamer Vertrag zustandekam. Die Rechnung der InterHypo Suisse GmbH musste daher nicht bezahlt werden.
Mein Mandant vereinbarte mit einer Mitarbeiterin der credi.de Darlehensvermittlungs GmbH aus Nürnberg einen persönlichen Termin zum Abschluss eines Kreditvermittlungsvertrags. Das bei diesem Gespräch zugesagte Darlehen wurde aber nie ausgezahlt. Daher konnte in diesem Fall zum einen eine sofortige außerordentliche Kündigung wegen Nichtleistung ausgesprochen werden, als auch ein Widerruf des Kreditvermittlungsvertrags (da der Vertragsabschluss mit credi.de in der Wohnung des Kunden stattfand). Die von credi.de bis zu diesem Zeitpunkt beanspruchten Beträge für die Fahrtkostenerstattung musste mein Mandant daher nicht bezahlen. Die zusätzlich vereinbarten Verträge z.B. mit der Würzburger Versicherung oder Saxonia konnten storniert werden.
Meinem Mandanten wurde von der OVM - Online Vertrieb Marketing GmbH aus Nürnberg monatlich 14,90 Euro abgebucht, ohne dass ein Vertrag mit OVM bestand. Mein Mandant ließ die Buchung über seine Bank rückgängig machen und bat die OVM - Online Vertrieb Marketing GmbH schriftlich um Stellungnahme. OVM teilte daraufhin nur mit, dass zum jetzigen Zeitpunkt keine Kündigung möglich wäre. Eine vertragliche Grundlage für die monatlichen Abbuchungen konnte OVM nicht vorweisen. Ohne einen Vertrag darf die OVM Online Vertrieb Marketing GmbH aber keine Rechnungen erstellen. Hier kann Widerspruch gegen die Forderungen der OVM eingelegt werden, solange OVM den zugrunde liegenden Vertrag nicht nachweisen kann.
Mein Mandant hatte einen „Kredit ohne Schufa“ im Internet auf den Seiten der Yourfinance AG aus Zürich gefunden und eine Anfrage gestartet. Es kam zu einer positiven Zusage, und mein Mandant wurde von einem Vermittler der Yourfinance AG zur Bank verwiesen. Schließlich unterschrieb er den Antrag und schickte ihn per Post an die Yourfinance AG. Zu seinem Erstaunen erhielt er von der Yourfinance AG eine Rechnung über 300 Euro, die er nicht einordnen konnte. Diesen zu zahlenden Betrag hatte er bei Vertragsabschluss anscheinend übersehen. In einem solchen Fall kommt es zu keinem Vertragsschluss mit dem Kreditvermittler, da der Kunde von anderen vertraglichen Bedingungen als Yourfinance ausgeht. Juristen sagen, es fehlt an „übereinstimmenden Willenserklärungen“. Zudem kann der Vertrag mit der Yourfinance AG wegen Irrtums angefochten werden, da der Kunde nicht wusste, dass eine Gebühr von 300 Euro für den Kredit anfällt. Diese Forderung muss dann nicht bezahlt werden.
Meine Mandantin wollte über die Finanzen im Griff Vermittlungs GmbH aus Fürth einen Kredit beantragen. Stattdessen schloss sie versehentlich einen Vertrag über den Zugang zum Finanzportal „Der Finanzmanager“ von Finanzen im Griff ab. Zusätzlich erhielt sie einen Haushaltsrechner. Da sie nach wie vor davon ausging, einen Kreditvertrag abgeschlossen zu haben, zahlt sie zunächst die dafür vorgesehene Vermittlungsgebühr in Form einer Ratenzahlung. Nachdem sie jedoch dauerhaft keine Darlehensauszahlung erhielt, erklärte sie der Finanzen im Griff Vermittlungs GmbH den Widerspruch. Die GmbH schaltete daraufhin das Inkassobüro „Saturn Inkasso“ aus Nürnberg ein, welches an den Forderungen festhielt. Da meine Mandantin von einem Kreditvertrag ausging, tatsächlich aber einen anderen Vertrag abschloss, kann in diesem Fall der Vertrag wegen Irrtums angefochten werden. Die Forderungen der Finanzen im Griff Vermittlungs GmbH bzw. von Saturn Inkasso müssen dann nicht bezahlt werden.
Mein Mandant wollte ein Darlehen über 2.500 Euro aufnehmen. Hierzu kontaktierte er die Creditor Consulting GmbH aus Rosenheim. Versehentlich unterzeichnete er jedoch keinen Kreditvertrag über den gewünschten Betrag, sondern eine Art von Schuldenregulierungsvertrag bzw. eine Finanzsanierung. Die Creditor Consulting GmbH sagte in dem Vertrag zu, die Schulden meines Mandanten zu begleichen, indem sie eine monatliche Rate an die Gläubiger abführte, die mein Mandant zuvor an die Creditor Consulting GmbH überweisen sollte. Hierfür verlangte die Creditor Consulting GmbH einen Einmalbetrag von 195 Euro und eine monatliche Verwaltungsgebühr von 12 Euro. Da mein Mandant aber einen gänzlich anderen Vertrag abschließen wollte, kann dieser Finansanierungsvertrag angefochten werden. Der Kunde muss diese Forderungen dann nicht bezahlen. Manchmal wird Creditor Consulting von dem Inkassobüro City Inkasso aus Frankfurt vertreten. Ein Widerspruch kann dann direkt gegen die Forderung von City Inkasso gerichtet werden.
Meine Mandantin schloss über die Plattform „lendorado.com“ ein kostenfreies Darlehensprojekt ab. Zumindest konnte sie nicht erkennen, dass Kosten entstehen. Nach einiger Zeit erhielt sie eine Mahnung von Euro Collect („Sofort Inkasso“), das die Bezahlung einer Rechnung der Alpha Finanz Ltd. über 223,50 Euro einforderte. Da meine Mandantin aber von einer kostenfreien Leistung ausging, fehlte es an einer übereinstimmenden Willenserklärung in Bezug auf einen kostenpflichtigen Vertrag. Daher war die Forderung der Alpha Finanz Ltd. bzw. die Mahnung von Euro Collect unberechtigt und musste nicht von meiner Mandantin bezahlt werden.
Eine andere Mandantin erhielt eine Rechnung der Alpha Finanz Ltd. aus London für eine angeblich bestellte unbekannte Dienstleistung über 149 Euro. Sie hatte bei der Alpha Finanz Ltd. jedoch nie einen Auftrag erteilt. Die Forderung wurde schließlich durch das Inkassobüro Euro Collect aus Monheim am Rhein geltend gemacht. Dieses stellte zusammen mit Inkassogebühren und Verzugskosten sogar 231,40 Euro in Rechnung. Da meine Mandantin nie einen Vertrag mit der Alpha Finanz Ltd. abgeschlossen hatte, und weder diese noch Euro Collect einen Vertrag nachweisen konnte, musste meine Mandantin die Forderung nicht bezahlen.
Mein Mandant wollte über die Internetseite mastercredit.de das Angebot der GlobalPayments BV wahrnehmen, einen Kredit zu erhalten. Damit dieser ausgezahlt werden könne, musste mein Mandant einen zusätzlichen Vertrag über eine Kreditkarte abschließen. Nachdem mein Mandant die Kreditkarte erhalten und bezahlt hatte, passierte leider nichts. Das versprochene Darlehen wurde seitens GlobalPayments BV weder vermittelt noch ausgezahlt. Stattdessen erhielt mein Mandant eine Mahnung der Kanzlei Luesgens, Kanzlei für Wirtschaftsrecht aus Geilenkirchen/Köln (Rechtsanwalt Oliver Lüsgens), für angeblich weitere Forderungen der GlobalPayments BV. Von einem Kreditvertrag war auch seitens dieser Rechtsanwaltskanzlei keine Rede. Einer solchen anwaltlichen Mahnung kann widersprochen werden, da für die Forderungen der Kanzlei Luesgens keine vertragliche Grundlage besteht. Zudem dürfen ohne die versprochene Darlehensauszahlung durch GlobalPayments BV ohnehin keine weiteren Zahlungen verlangt werden, da die vertragliche Leistung nicht erbracht wurde.
Mein Mandant erhielt eine Mahnung des Inkassobüros Euro Collect aus Monheim am Rhein. Darin wurde eine Forderung der Platin Card Services Ltd geltend gemacht, für den Erhalt einer Kreditkarte. Mein Mandant hatte jedoch nie einen Vertrag mit der Platin Card Services Ltd. abgeschlossen, und nie eine Kreditkarte bestellt. Euro Collect wurde daher dazu aufgefordert, den angeblichen Vertrag für die Kreditkarte nachzuweisen, was Euro Collect nicht gelang. Die Rechnung der Platin Card Services Ltd. musste mein Mandant daher nicht bezahlen.
Meine Mandantin stellte online einen Darlehensantrag. In diesem Zusammenhang erhielt sie eine virtuelle Kredu Mastercard, welche sie jedoch nicht wissentlich bestellt hatte. Für diese gab die Kredu GmbH aus Berlin eine Laufzeit von 24 Monaten an, und dass jedes Jahr eine Jahresgebühr in Höhe von 149 Euro für die Kreditkarte fällig werden würde. Da meine Mandantin nie bewusst einen Vertrag für eine virtuelle Mastercard abgeschlossen hatte, mangelte es an einer vertraglichen Grundlage für die Forderungen. Die Rechnung der Kredu GmbH musste meine Mandantin daher nicht bezahlen.
Die Pay Plus GmbH aus Würselen schickte meinem Mandanten einen Vertrag über eine Kreditkarte. Hierzu räumte die Pay Plus GmbH ausdrücklich einen Widerruf ein, den der Kunde an die dort angegebene E-Mail-Adresse senden konnte. Diese E-Mail-Adresse war jedoch anscheinend nicht vergeben. Daher kam nach einiger Zeit eine Mahnung des Inkassobüros Euro Collect. Dennoch ist in einem solchen Fall der Widerruf gültig, da die Pay Plus GmbH sich die von ihr angegebene Adresse für den Widerruf des Kreditkartenvertrags rechtlich zurechnen lassen muss. Dadurch lag kein Vertrag für den Kreditkartenbezug vor, so dass mein Mandant keine Zahlungen an die Pay Plus GmbH oder an Euro Collect leisten musste.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die bisherigen Gegner der Kanzlei Hollweck im Bereich Darlehensvermittlung, Kreditkartenverkauf und Schuldenregulierung:
Wichtiger Hinweis zu den hier aufgelisteten Unternehmen: Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG Az. 1 BvR 1625/06) ist es Rechtsanwälten erlaubt, die gegnerischen Parteien in Form einer Liste zu veröffentlichen. Die „Gegnerliste“ stellt lediglich dar, gegen welche Unternehmen der Kanzlei Hollweck bereits gerichtliche oder außergerichtliche Mandate erteilt wurden. Die Liste ist somit kein Hinweis darauf, dass diesen Unternehmen Unlauterkeit bei ihren Geschäften unterstellt wird.
Rechtsanwalt Thomas Hollweck - Verbraucheranwalt in Berlin -
Bundesweit tätige Rechtsanwaltskanzlei
Schwerpunkt Verbraucherrecht und Verbraucherschutz
Abwehr von unberechtigten Forderungen